Historische Ansicht um 1955 (?)
Heutige Ansicht
Im Osten Detmolds auf einem Steilhang gelegen, erhebt sich die Brauerei Falkenkrug gleich einer wehrhaften Burg über dem kleinen Ortsteil Spork-Eichholz. Ihre Entstehungsgeschichte reicht bis in das 17. Jahrhundert zurück.
Der auch heute noch fast unverändert erhaltene Gebäudekomplex entstand zwischen 1857 und 1880. Er zeigt sich zur Talseite mit altem Sud-, Brau- und Wohnhaus sowie dem mächtigen, auf quadratischem Grundriss errichteten Malzhaus, überragt von einem hohen Schornstein. Die Gebäude bestehen überwiegend aus Bruchstein mit Fenster- und Türgewänden sowie Ziergesimsen in Sandstein bzw. Backstein (Mälzhaus). Die Architektur bedient sich in wesentlichen Teilen der neugotischen Formensprache. Durch Rückgriff auf das Burgenmotiv erhält dieser Teil der Anlage einen repräsentativen sowie wehrhaften Charakter.
Neben zahlreichen Erweiterungsbauten erfolgte 1911 nochmals eine nennenswerte Erweiterung der Anlage. Rückwärtig an das Mälzhaus zur Blomberger Straße hin wurden ein neues Sudhaus, ein Maschinenhaus sowie ein Eishaus angebaut. Dieser Bauabschnitt bildet eine eigene architektonische Einheit. Die Gebäude sind verputzt und zeigen Zierelemente in Bruch- und Backstein. Das die beiden anderen Bauteile überragende neue Sudhaus wird auf seiner Nordseite von einem steinernen Falken, welcher einen Krug in seinen Fängen hält, bekrönt. Bis heute ist die Entstehungsgeschichte der Falkenkrugbrauerei an den einzelnen Bauteilen ablesbar geblieben.
In ihrer Entwicklung ist sie wesentlicher Bestandteil der Ortsgeschichte und von besonderer Bedeutung für die Entwicklung der Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Stadt Detmold. Sie ist Dokument für die Arbeits- und Produktionsverhältnisse im Brauereiwesen und zeichnet sich durch eine besonders qualitätvolle Architektur aus. Für Spork-Eichholz ist sie zudem überaus Ortsbild prägend.
Nicht sichtbar, aber von außerordentlicher Größe und Weitläufigkeit sind die unterirdischen Lagerkeller. Diese sind aus Bruchstein und Ziegelsteinen erbaut und gewölbt. Diese Gewölbekeller werden gezeigt und erläutert. Für die Besichtigung werden wasserfestes Schuhwerk und unempfindliche Kleidung unbedingt empfohlen.
Historischer Plan des Schulgebäudes
Nummer | Historische Nutzung | Heutige Nutzung | gebaut |
---|---|---|---|
1 | Altes Stallgebäude | Mensa, Küche | vor 1880 |
2 | Wohnhausanbau | Bücherei | nach 1880 bis 1890 |
3 | Treppenhausvorbau | nach 1880 bis 1890 | |
4 | Wohn- und Brauhaus | Handarbeit | 1857/58 |
5 | Aussichtsturm | 1857/58 | |
6 | Brauhaus | 1857/58 | |
7 | (altes) Sudhaus | Eurythmiesaal | 1857/58 |
8 | Zwischenbau | nach 1860 | |
9 | Mälzhaus, Darrgebäude | Klassen | nach 1860 |
10 | Windfang und Treppe | 1911 | |
11 | (neues) Sudhaus | Klassen | 1911 |
12 | Maschinenhaus | Klassen | 1911 |
13 | Eishaus | Saal | 1911 |
14 | Kühlschiffhaus | ? | |
15 | Elektrizitätshaus | 1906 | |
16 | Oberirdischer Doppelkeller | 1896/97 | |
17 | Oberirdischer Lagerkeller | 1896/97 | |
18 | Oberirdischer Lagerkeller | vor 1880 | |
19 | Oberirdischer Gärkeller | nach 1880 | |
20 | Anbau | 1895 | |
21 | Garagen | vor 1934 | |
22 | Wärterhaus | um 1920 |