Kunst an der Waldorfschule

 

In der Waldorfschule hat der Kunstunterricht eine besonderen Stellenwert. Die Aufgabe der Kunst wird darin gesehen zwischen dem geistigen und irdischen in harmonischer Weise zu vermitteln. Geschieht dies nicht, wird der Mensch krank.

 

Anhand der Malerei sei hier exemplarisch die Aufgabe der Kunst in den verschiedenen Jahrgangsstufen aufgezeigt.

 

Im Rahmen der Klassenlehrerzeit, Klasse 1 bis 6, gibt es den Maltag. An diesem Tag der Woche wird unter Anleitung des Klassenlehrers mit Aquarellfarben in der Nass-in-Nasstechnik gemalt. Die Kinder sollen ganz in das Erleben der einzelnen Farben eintauchen. Dies hat bis zum nächsten Tag sehr harmonisierende Wirkung auf die Kinder.

 

 

 

 

In der Mittelstufe, Klasse 7 bis 9, werden die Perspektive, die Hell-Dunkel-Zeichenkunst und die intensive Betrachtung der Bildenden Kunst bis zur Renaissance besonders gepflegt. Dadurch wird versucht, das Schwarzweißsehen der Pubertät etwas zu kultivieren und eine objektivere Sicht auf die Wirklichkeit vorzubereiten (Perspektive).

 

 

 

 

In der Oberstufe, Klasse 10 bis 12, hat das Ausgestalten des seelischen Erleben der Schüler Vorrang. In Anlehnung an die Bilder der Romantik ist die Landschaft der Spiegel der Seele. Danach gesellen sich impressionistische, expressionistische und sozialkritische Darstellungen hinzu.

 

 

 

 

Entsprechend der jeweiligen Altersstufe ist die Kunst zum einen Übungsfeld zum andern Ausdrucksmöglichkeit einer langsam reifenden Persönlichkeit.

 

Reiner Sanders, Lehrer