Der Farb(arbeits)kreis

Vielen wird es bereits aufgefallen sein – die Wände unserer Schule sind nach einem besonderen Prinzip gestaltet und gestrichen. Die Farbgebung der Wände ist nicht willkürlich, sondern ergibt sich aus dem Farbkreis. Jede Schülerin, jeder Schüler sollte in der Schulzeit einmal durch den Farbkreis gewandert sein.

Klasse 1 beginnt mit einem zarten Rot, in Klasse 2 wird es heller, Klasse 3 erhält ein zartes Orange, welches in der folgenden Klasse wieder heller erscheint. So folgen die weiteren Farben des Farbkreises in den Klassen bis zur Abiturklasse, die ein zartes Violett erhellt. Diese ideale Farbfolge gelingt nicht immer, da die Klassen sowie auch die jeweiligen Klassenräume unterschiedlich groß sind und manche Klassen daher zwei oder mehr Jahre in ihrem Klassenraum verbleiben.

Auch der Tageslichteinfall spielt eine Rolle. Hier werden Kompromisse gemacht und die dem Alter entsprechende Farbe taucht dann nicht im Klassenraum auf, sondern im Flur.

In der Schule bevorzugen wir zum Streichen Sumpfkalkfarbe. Sie ist atmungsaktiv und nimmt Luftfeuchtigkeit auf. Zum anderen wirkt der Kalk antiseptisch. Die Lasuren werden mit Mineralpigmenten eingefärbt. Lasierte Wände lassen das Auge eindringen, bei einer aufgestrichenen Farbe ist dies nicht möglich. Durch den Ansatz der Lasur mit Sumpfkalkfarbenwasser verbindet sich die Lasur fest mit dem Untergrund. Verschmutzte Stellen können so durch eine Wurzelbürsten -Seifenbehandlung gereinigt werden.

Eltern, Schülerinnen und Schüler sind immer wieder tätig gewesen, um mit mir Klassen und Flure an Wochenenden oder in den Ferien an zwei bis drei aufeinander folgenden Tagen zu renovieren. In einem Team zu viert lässt es sich gut arbeiten.

Ich möchte mich aus der Leitung des Arbeitskreises Farbkreis zurückziehen und suche für diesen Kreis zwei bis drei Eltern, die Freude am Renovieren haben, sich in diesem Bereich einarbeiten, verantwortlich einbringen, Arbeitseinsätze mit dem Hausmeister, Herrn Wendler, absprechen und organisieren.

Gerne bin ich weiterhin ansprechbar und beratend tätig.  

Ingrid Hielscher ingrid_at_freip.de

Arbeitsabläufe:

Vorbereitung am Tag vorher:

  • Kleister anrühren
  • Farbpigment einsumpfen

1. Tag

  • Notwendiges abkleben
  • Abdeckfließ auslegen
  • Leitern bereit stellen
  • Sumpfkalkfarbe aufrühren
  • Wachs- und Saftflecken von den Wänden schleifen
  • Sumpfkalkfarbe mit dem Quast auftragen

Nachbereitung

  • Quaste und Pinsel im Eimer auswaschen! - nicht unterm Wasserhahn, Abfussrohre würden verstopfen. Das Wasser im Eimer wird für die Lasur gebraucht.
  • Klebestreifen entfernen
  • Abdeckfließ aufräumen
  • Boden reinigen

2. Tag

  • Sumpfkalkfarbenwasser abgießen
  • Mit Kleister und Farbpigmentansatz verrühren (Küchenquirl)
  • Farbproben machen
  • Ist die gewünschte Farbe erreicht (sie wird nach dem Trocknen an der Wand heller), Lasur mit dem Staubbürstchen von unten nach oben auftragen

3. Tag

  • ist der Farbauftrag zu hell, ein 2. Mal lasieren, stark ungleichmäßige Stellen ausbessern mit verdünnter Lasur

4. Tag ( kann von einer Person an einem Nachmittag ausgeführt werden)

  • Wände in ca. 2 m Höhe mit Marseiller Seife einquasten
  • Wenn nicht aufgelöst vorhanden, Seifenflocken in Wasser einen Tag vorher einrühren, mit Wasser verdünnen, mit dem Küchenquirl verrühren, so dass eine schmierige flüssige Seife entsteht