Umgeschulte Linkshänder

gibt es immer noch unter Kindern und Erwachsenen. Doch ist wenig bekannt, welche Probleme und Folgen durch eine Umschulung auftreten können.

Für die Dominanz der Händigkeit ist die Dominanz einer Hirnhemisphäre verantwortlich. Diese wechselt jedoch nicht mit dem Wechsel der Händigkeit. Bei einem Händigkeitswechsel führt es oft dazu, dass das Gehirn nicht zuverlässig funktioniert. In ihm ist etwas wie ein unsichtbarer Wackelkontakt.

Das Aufnehmen, Behalten und Abrufen von Lerninhalten kostet betroffenen Kindern vermehrt Kraft. Sie haben nur kurze Konzentrationsphasen, ermüden schneller, brauchen häufiger Pausen, träumen oder stören. Am Nachmittag haben sie Stress, ihre Hausaufgaben zu schaffen. Das Zuhause Gelernte kann häufig in der Schule nicht mehr abgerufen werden.

Auch Lese - Rechtschreibprobleme können mit der Umschulung der Händigkeit im Zusammenhang stehen. Unsicherheit und Minderwertigkeitsgefühle, Panik, Angst und Scham sind möglicherweise Folgeerscheinungen.

Für eine Rückschulung auf die dominante Hand gibt es keine Altersgrenze. In der Schulzeit sollte sie spätestens vor dem Einsetzen der Pubertät vorgenommen werden, da bis dahin das Gehirn eine Reifungsphase durchmacht und eine Rückschulung besser verarbeiten kann. Unter fachlicher Überprüfung der Dominanz und kompetenter Begleitung ist eine Rückschulung möglich, sowie zusätzliche vertrauensvolle Unterstützung von Eltern und Lehrern, Geduld und Zeit.

Frau Johanna Barbara Sattler gibt in ihrem Buch zu diesem Thema ausführliche Information und viele Fallberichte:

J.B. Sattler, "Der umgeschulte Linkshänder "

Auer Verlag   ISBN 3-403-02645-0

Zudem gibt es Ergotherapeuten und auch Heilpädagogen, die sich auf diesem Gebiet spezialisiert haben und Rückschulungen nach einer Dominanzdiagnose durchführen. Sie sind im Internet zu finden.

Ingrid Hielscher, ehemalige Förderlehrerin unserer Schule